Technikum

Competition entry for a 5,000 m2 university building (Hochschule) with teaching facilities laboratories and workshops for the textile industry outside the historical city centre of Zwickau.

Zwickau, DE. 2015

 

URBANER KONTEXT: INTEGRATION UND DIALOG, KONSOLIDIERUNG UND LANDMARK. Das neue Technikum ist ein wichtiger Baustein für den Campus Innenstadt der Westsächsischen Hochschule Zwickau. Zum einen definiert es den südlichen Punkt der ’Strasse der Wissenschaften’ und vervollständigt die Fakultät für Automobil- und Maschinenbau. Es hat aber auch für die Stadt als ganzes große Bedeutung, da es hilft den in diesem Bereich zergliederten Dr.-Friedrichs-Ring räumlich zu fassen und aufzuwerten.Deshalb schlagen wir ein repräsentatives Gebäude mit starker Identität vor. Ein skulpturales Volumen, das auf die vielfältigen Bedingungen seines Umfeldes eingeht und in Dialog mit dem Bestand tritt. Als öffentliche ’Landmark’ in der Stadt fördert es die Vernetzung und den Austausch zwischen Studenten, Campus und Stadt.

EINE SEQUENZ OFFENER RÄUME: VORPLATZ - INNERER PLATZ – HOF. Wo sich Äußere Schneeberger Straße und Dr.-Friedrichs-Ring verschneiden bildet ein großer Platz den Hauptzugang zum neuen Technikum. Dieser Platz definiert sich aus den Fassaden der umliegenden Gebäude und wird durch das Technikum in seiner urbanen Qualität gestärkt. Eine neue Grünflächengestaltung integriert und konsolidiert den bestehenden Grünring. Die Fassade des Gebäudes hebt sich an der Ecksituation an um so das dahinterliegende Quartier über einen zweiten ’Inneren Platz’ zu erschließen. Dieses gedeckte Atrium wird zum Meeting Point der gesamten Fakultät und ist Teil einer Abfolge öffentlicher Räume der Begegnung und des Austauschs, die es ermöglicht die ‚Straße der Wissenschaften’ ins Gebäude hereinzuholen und bis ins innere der Fakultät zu führen, gleichzeitig sich aber der Stadt und dem Campus zu öffnen.

ARCHITEKTONISCHE GESTALT: VOLUMEN & FASSADEN. Das skulpturale Volumen schafft ein Gleichgewicht zwischen inneren Notwendigkeiten und äußeren Ansprüchen. Es erreicht große Höhe am Dr.-Friedrichs-Ring (Norden), betont somit die Ecksituation und seine Bedeutung im Campus Innenstadt. Zum anderen nimmt es jeweils die Traufhöhe der beiden nebenstehenden Gebäude auf und gibt so den Quartierrändern Kontinuität und verbessert die Ausgestaltung des Stadtrings. Hingegen zum Inneren des Blockes nach Süden hin reduziert sich die Fassadenhöhe um maximalen Lichtgewinn für den Inneren Platz auszuschöpfen und um dem rückwärtigen Hof einen geeigneten Maßstab zu geben.

GLIEDERUNG UND ORGANISATION. Es handelt sich um eine Randbebauung, die das Geflecht urbaner Höfe des Campus Innenstadt weiter entwickelt, und natürliche Beleuchtung und visuellen Bezug zwischen den Nutzungen gewährleistet. Die Organisation ist effizient und einfach: die Arbeitsbereiche gliedern sich um das zentrale Atrium.

ATRIUM Das Atrium ist ein Ort der Begegnung – ein ’Innerer Platz’ nicht nur des Technikums sondern des gesamten Quartiers. Ein repräsentativer Ort an dem die Aktivität der Schule zur Schau getragen wird. In diesem überdachten Hof führen Erschließungen zusammen, sie konzentrieren sich und bieten den Studenten in kaskadenartiger Anordnung informelle Begegnungsflächen, die vom Nutzer angeeignet werden wollen, sie werden zur Bühne für kurze Events und  auch größere Veranstaltungen.

FUNKTIONSBEREICHE Die ausgeschriebenen Funktionsbereiche ordnen sich in drei Blöcken um den ’Inneren Platz’ an. Große Räume mit modularer Struktur und stützenfreien Spannweiten von 9, 12 und 15 Metern geben die Möglichkeit mit hoher Flexibilität die geforderten Nutzung einzuteilen und sich auch späteren Änderungen anzupassen. Im Schnitt bietet es sich an über doppelte Raumhöhen die Funktionsbereiche verschiedener Etagen visuell miteinander zu verbinden. Wir schlagen eine pädagogische Architektur vor die Veränderungen und Anpassungen nicht nur akzeptiert sondern begünstigt, und zur Kommunikation und zum Austausch auffordert.

EFFIZIENZ. Das kompakte Volumen hat durchgängige Fassaden und vermeidet so thermische Verluste und konstruktive Komplikationen. Die umlaufende Anordnung der Funktionsbereiche mit eine zentralen Ringerschließung optimiert die Bewegungsflächen und begünstigt üppige natürliche Belichtung der Arbeitsräume. Der Innere Hof bietet nicht nur räumliche Qualität sondern er steuert auch zur thermischen und tageslichttechnischen Effizienz des Gebäudes bei. Er schafft die Möglichkeit als Puffer das Gebäudeklima und Lichteinfall zu regulieren. Der Bau des neunen Technikums wird ausschließlich aus vorgefertigten Stahlbetonelementen gefügt. Stützen, Träger mit Installationsdurchlässen und Deckenplatten in Sichtqualität bilden ein flexibles und wirtschaftliches konstruktives System und geben dem Bau einen robusten Charakter. Die Fassaden sind nach Norden hin thermisch träge in massiver Bauweise ausgearbeitet und transparent nach Süden hin um hohe Tageslichtausbeute zu erlangen. Textile Materialien integrieren wir im Bau zur Verschattung und auch als kommunikative Elemente in Form von Informations- und Werbebannern. Stoff wird so zu einem Teil der Identität der gebauten Schule.

LOCATION      Zwickau, Saxony, DE                   

CLIENT       Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- Und Baumanagement 

IN COLLABORATION WITH   TallerDE2 

SIZE      5.000 m2

FUNCTIONS     University building with classrooms, laboratories and textile workshops.